Profiteure der Abschottung. Wie Rüstungskonzerne mit Waffenlieferungen und Grenzsicherungssystemen Milliarden verdienen – und was wir aktiv dagegen tun können

Beitragsbild: Amnesty International Hochschulgruppe Stuttgart

Jürgen Grässlin ist der Experte für Rüstungsexporte in Deutschland. Er ist Buchautor, Sprecher der Kampagne “Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!” und träger des »Marler Medienpreis Menschenrechte« von Amnesty International. Deshalb freuen wir uns sehr, ihn für einen Vortrag bei uns gewinnen zu können.

Jürgen Grässlin geht in seinem Vortrag den entscheidenden Fragen auf den Grund:

Waffenexporte in Krisen- und Kriegsgebiete sind ein äußerst lukratives Geschäft für rüstungsproduzierende Unternehmen der industrialisierten Welt. Rüstungskonzerne – wie beispielsweise die Airbus-Group SE, British Aerospace BAE Systems, Israel Aerospace Industries, Leonardo SpA, Northrop Grumman Corporation, Rheinmetall AG, Rockwell Collins Inc. oder die Thales Group – zählen zu den führenden Waffenlieferanten an menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten in Afrika, Asien oder Amerika. Mit den Waffen eben dieser Konzerne werden unzählige Menschen bedroht und unterdrückt, beschossen und vertrieben.

Besonders zynisch ist die Tatsache, dass eben diese Konzerne weltweit in doppeltem Sinne vom Geschäft mit dem Tod profitieren: Genau sie sind es, die einerseits Waffen an Scheindemokraten, Repressoren und Diktatoren exportieren und somit Konflikte verschärfen. Andererseits liefern sie auch Rüstungsgüter, Überwachungselektronik oder Drohnen- bzw. Satellitentechnik, mit denen Grenzen abgeschottet und Menschen an der Flucht in ein sicheres Land gehindert werden.

In Zeiten des „Kriegs gegen den Terror“ werden derlei Rüstungslieferungen euphemistisch „Border Security“, Grenzsicherheit, genannt. Doch Jahr für Jahr werden Abertausende von Menschen Opfer dieser Abschottungspolitik.